Christiane B. Bethke
- Kunst schafft Begegnung

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Christiane B. Bethke

Ruhrgold

Eine ungewöhnliche Reise durchs Revier

Zum ersten Mal in der Geschichte des Ruhrgebiets „rollt“ eine zwei Meter große Kohlekugel durchs Revier. Die Künstlerin Christiane B. Bethke zeigt die Skulptur an prägnanten Orten: Ob hängend am Förderturm der Zeche Hugo, rudernd im Kirchboot auf dem Rhein-Herne-Kanal oder rollend auf dem Solardach des Wissenschaftsparks. Die Menschen bleiben nicht nur Betrachter, sie werden Teil der Kunstaktionen und agieren in unterschiedlichen Rollen mit.

Ruhrgold verbindet mit den zwölf unterschiedlichen Stationen auf künstlerisch inszenierte Weise Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.

Zentralhafen Bottrop

Auf dem Gelände des Zentralhafens der Kokerei, fertig die Künstlerin die Skulptur aus Anthazitkohle eine 2 Meter große Kohlekugel. Als Start ihrer Reise wird sie anschließend von den Bergleuten in die "weißen Alpen" des Reviers gerollt.
Station 01

Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen wird mit Hilfe eines Krans die 200 kg schwere Skulptur auf das vierzehn Meter hohe und dreihundert Meter lange Solardach gezogen. Die Kohlekugel trifft hier als temporäres Kunstwerk in einem neuen Kontext auf die Solaranlage und kann von den Besuchern des Daches zwischen den einzelnen Solarzellen bewegt werden.

Station 02

Zukunftsschule Mülheim

Im Zentrum des Schulhofes in Mülheim an der Ruhr steht die tiefschwarze Kohlekugel und ist Ausgangspunkt für Interaktion. Lehrer, Sozialpädagogen, ehrenamtliche Mitarbeiter, Eltern und vor allem auch Schüler agieren spielerisch mit den bunten Bällen, die sich rund um die Kohlekugel verteilen.

Station 03

Binnenhafen Duisburg

Der Duisburger Binnenhafen an der Mündung der Ruhr in den Rhein ist einer der wichtigsten Umschlageplätze mit weltweiter Bedeutung. Hier ist die Kohleskulptur der unübersehbare Passagier auf dem Feuerlöschboot im größten Binnenhafen Europas.

Station 04

Zeche Hugo Gelsenkirchen

Begleitet von heftigen Windböen gilt es mit vereinten Kräften der Höhenretter, die Kohlekugelunbeschädigt an den 62 Meter hohen Förderturm hochzuziehen und zu verankern. Durch vorsichtiges Handeln und permanente Kommunikation gelingt den Höhenrettern der Feuerwehr die erfolgreiche Umsetzung dieses schwierigen Vorhabens.

Station 05

Campingplatz an der Ruhrtalbrücke

Auf diesem Campingplatz, im Blickfeld der landschaftsprägenden Brücke, realisiert die Künstlerin für Besucher und Camper eine Installation mit der Kohleskulptur und dreißig eigens herbeigeschafften Kohlegrills. An diesem Ort zwischen Großbauwerk und Naturlandschaft, Autobahn und Fluss, Verkehrslärm und Landidylle wird gemeinsam gegrillt.

Station 06

Rhein-Herne-Kanal

Der 45 km lange Kanal, einst Wasserstraße für den Kohle- und Stahltransport, wird heute unter anderem für Wassersport genutzt. Begleitet von Ruderbooten gleitet das zwölf Meter lange Boot mit der Kohlekugel bis zum Wasserkreuz Castrop-Rauxel.

Station 07

Taubenzuchtverein auf der Trabrennbahn

2000 Brieftauben starten mit den ersten Sonnenstrahlen in Recklinghausen die „Flugperformance“. Jede vierzigste von Ihnen trägt eine MiniaturKohlekugel mit einem handgeschriebenen „Glück Auf“, dem traditionellen Gruß des Ruhrgebiets. So werden die „Rennpferde des kleinen Mannes“, die bis in die sechziger Jahre das Bild des Ruhrgebiets prägten, sinnbildlich zu Kunst- und Kulturbotschaftern der sich wandelnden Region.
Station 08

Halde Hoheward

Der Schatten des Obelisken der astronomischen Horizontalsonnenuhr trifft auf die Kohleskulptur, bildet eine optische Korrespondenz mit der Sonne und verdeutlicht die existentielle Abhängigkeit allen Lebens von der Energie der Sonne. Während der wandernde Schatten die Geschwindigkeit der Erdumkreisung aufzeigt, dokumentiert die fossile Anthrazithkohle mit ihrer rund 350 Millionen Jahre alten Geschichte eine andere zeitliche Dimension von Existenz auf der Erde.
Station 09

Zeche Zollverein

Die Zeche und Kokerei Zollverein ist der bekannteste Kulturknotenpunkt des Ruhrgebiets. Die eindrucksvollen Schachtanlagen und Bauten stehen unter Denkmalschutz und sind darüber hinaus zum Weltkulturerbe erklärt worden. Im Schatten der Skulptur „streut“ die Künstlerin aus feinster Kohlekörnung die temporäre Arbeit „denkmal“ für die Besucher. Diese betrachten das künstlerische Geschehen aus Nähe und Distanz und kommen miteinander ins Gespräch.
Station 10

Graffitiwand - Dortmund

Die Thyssen Krupp-Wand in Dortmund-Nordstadt ist ein Zeugnis der Schwerindustrie, die sich seit jüngster Zeit in neuem Graffiti-Outfit zeigt. In diesem Stadtteil wohnen Menschen aus 132 verschiedenen Nationen. Mit der interkulturellen Gruppe des naheliegenden Jugendtreffs wird die 200 Meter lange Werkschutzmauer durch die Graffitis und der davorliegenden Kohleskulptur zur Bühne der Streetdance-Performance.
Station 11

Ruhr-Universität Bochum

Die Ruhr-Universität Bochum ist eine der ersten Universitäten im Ruhrgebiet Zwischen U-Bahn-Ausgang, musischem Zentrum, Bibliothek und Forum findet eine Visualisierung von vorbereiteten und spontanen Wortfragmenten statt. Große handgearbeitete Buchstaben- und SonderzeichenTafeln aus gekörnter Kohle bilden Wortformeln, die von den Studierenden, Lehrenden, Kunstinteressierten und Neugierigen in Szene gesetzt werden. Hierbei wird die Kohlekugel, stellvertretend für den Buchstaben O, von den Akteuren in den Wortformelbildungsprozess einbezogen. Hier beendet die Kohlekugel ihre Reise.
Station 12
Bestell- ISBN 978-3-941676-13-8

Ruhrgold

Der Bildband zur Reise

Die oben gezeigten Bilder zeigen jeweils eine einzelne Station auf, doch lässt sich schwer auf einem Bild die gesamte Atmosphäre an den zwölf Stationen einfangen.

Dies ist jedoch hervorragend im Bildband des RainRuhr Verlags gelungen.

Copyright

Text-Auszüge von Eva Degenhardt, Artina Katsiamita-Bußmann und Stefan Skowron.
Fotos von Detlef Ilgner und Lothar Jankowski.

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