
CHRISTIANE B. BETHKE

Begegnung von Mensch - Raum - Natur
Meine Kunst entwickelt sich im Geschehen. Sie bewegt sich zwischen Installation, bildhauerischer Malerei und Aktion.
Mich reizen das Spielerische und die Spannung mit Konzeptionellem und Unerwartetem. Ich möchte Menschen zum Reflektieren oder zum Interagieren bewegen.
Ich finde Orte und gehe mit ihrem Raum und Umfeld in Resonanz. So erspüre ich die Begebenheiten und setze mich mit ihnen in meinen Arbeiten inhaltlich und ästhetisch auseinander.
Viele meiner Kunstwerke sind Momentaufnahmen. Sie leben vom Augenblick und dürfen danach vergehen. Was bleibt, sind Eindrücke und Erfahrungen, die die Besucher für sich gesammelt haben.
PROJEKTE
Geschälte, aufgerollte Rollrasenbahnen werden von ihrer bloßen Bedeckungs- oder Kaschierungsfunktion erlöst. Sie werden zerschnitten und erlangen temporär eine neue Bedeutung. Es entstehen Irritationen aus dem Spiel mit regelkonformen Zeichen, die entgegen ihrer üblichen Verwendung ein Eigenleben entwickeln und in anderen Raumzusammenhängen wirken.
Eine temporäre Installation am Weiher des Volksgartens an einer Gruppe von Sumpfzypressen. Die umwickelten Baumstämme werden zu einem Landschaftsbild und zeigen einen zentralen Satz: Die Würde der Erde ist unantastbar.
Bei der Performance mit dem Saxophonisten Armin Küpper und der Künstlerin werden sieben Grundrechte für die Erde verlesen und durch das Megaphon gerufen, gesprochen, geflüstert …
Wenn Bäume Grundrechte erlassen und einfordern könnten – als Fürsprecherinnen ihres Heimatplaneten Erde.
So wird über Klänge und Texte die Installation in der urbanen Natur sinnlich und inhaltlich für die Besucher erfahrbar.
Fotografie © Detlef Ilgner
Gefördert vom Kulturbüro MG
Zum ersten Mal in der Geschichte des Ruhrgebiets „rollt“ eine zwei Meter große Kohlekugel durchs Revier. Die Künstlerin Christiane B. Bethke zeigt die Skulptur an prägnanten Orten: Ob hängend am Förderturm der Zeche Hugo, rudernd im Kirchboot auf dem Rhein-Herne-Kanal oder rollend auf dem Solardach des Wissenschaftsparks. Die Menschen bleiben nicht nur Betrachter, sie werden Teil der Kunstaktionen und agieren in unterschiedlichen Rollen mit.
Ruhrgold verbindet mit den zwölf unterschiedlichen Stationen auf künstlerisch inszenierte Weise Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.
Die Bodeninstallation in der Krypta, der Abteikirche Münster Mönchengladbach, ist mit Erde und Farpigmenten temporär und lose gestreut.
Die Arbeit wird zur Finissage mit dem Musiker Jürgen Löscher aufgelöst.
„Zukunft ist offen, Vergangenheit Geschichte, der Augenblick ist Freiraum des Seins.“
Fotografien © Christiane B. Bethke, Sylvia Löscher, Peter-Heinz Breuer
Gefördert durch die Ensemblia und Lebendiges Münster
Die sogenannte „Kirschblütenallee“ auf der Empore am Rheydter Marktplatz wurde im Sommer zu einer temporären Installation „Schein-Sein“. Die Künstlerin setzte sich hier thematisch und ästhetisch mit dem realen Lebensraum verlorener Stadtbäume in einem prekären Umfeld auseinander.
Die Künstlerin hat über 200 m Länge schmale Stoffbinden um die Baumstämme gewickelt, die mit Piktogrammen zur Auseinandersetzung mit dem Lebewesen Baum im urbanen Raum einladen.
Begleitend gab es in den Glasvitrinen an den Kopfenden der Empore Textbeiträge von Dr. Rainer Schnettler und Fotografien von Detlef Ilgner zu sehen.
Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und realisiert in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Rheydt.
Ein Text zur Installation Schein-Sein von Dr. Rainer Schnettler
AUSSTELLUNGEN & INSTALLATIONEN
B. Bethke studierte an der Hochschule Niederrhein Krefeld, mit den Schwerpunkten: Objekt, Bildhauerei, Experimentelle Plastik bei Prof. Hans Joachim Albrecht und schloss dieses 1994 erfolgreich mit dem Diplom ab.
Es folgten Studienaufenthalte 1998 New York, 2000 Bejing/China und Studienreisen in Europa. Das Eintauchen in andere äußere Welten gab es kreative Anstöße für neue innere Raumwelten.
Ihre künstlerischen Schwerpunkte sind Kunstprojekte und Installationen in öffentlichen und sozialen Räumen. Es geht ihr bei ihren Kunstprojekten in erster Linie darum, Kunst und Raum erlebbar zu machen. Ihre Arbeiten sind bewusst nahbar, ortsbezogen und leben vom Dialog.
So sind zum Beispiel Projekte in einem Hafenbecken, auf dem Dach eines Kulturforums oder in Parks entstanden.
Bekannt wurde Sie durch das Projekt RUHRGOLD im Ruhrgebiet, den bisher größten öffentlichen Raum, den sie bespielte. Hierfür „rollte“ sie eine zwei Meter große Kohlekugel als verbindendes Element an 12 prägnante Orte. Festgehalten wurden diese Eindrücke neben den hier zu sehenden Fotos in einem Bildband.